elster.de – Das Grauen
Zugegeben, das Portal ist nicht hübsch, nicht besonders intuitiv und die Konkurrenz ist groß. Taxfix, Wiso, Steuersparer und wie sie alle heißen. Steuerprogramme und Apps gibt es viele. Sie alle haben ihre Vor- und Nachteile. Die Stiftung Warentest hatte einige von ihnen im Test (könnt ihr hier nachlesen). Nicht im Test war das Programm bzw. das Onlineportal der Finanzverwaltung selbst: elster.de. Das ist übrigens die Abkürzung für ELektronische STeuerERklärung. Die Assoziation zum diebischen Vogel ist rein zufällig…?! Im Gegensatz zu den meisten Steuersoftwares gibt Elster zwar keine Steuerspartipps und Optimierungshilfen, hat aber trotzdem seine Vorzüge und für den vollen komfortablen Umfang von Wiso und co., wird meist zumindest ein Elster-Konto benötigt. Wir möchten euch die kostenfreie Alternative ein bisschen näherbringen.
Elster kann übrigens mehr als nur Erklärungen erstellen und übermitteln. Es bezeichnet sich nicht umsonst als Online-Finanzamt. Mit Elster könnt ihr z. B. auch Fristen verlängern, Einspruch einlegen, eure Steuerklasse wechseln und vieles mehr.
Zu allererst muss man sich ein Benutzerkonto erstellen. Anders als bei Online-Shops, wo man einen Benutzernamen selbst festlegt, hat man bei elster.de im Grunde drei Optionen: die Zertifikatsdatei, ElsterSecure und den Personalausweis (mit Online-Ausweisfunktion). Wenn man nicht den Personalausweis hat, ist die Zertifikatsdatei die beste Option. Hierbei wird eine .pfx-Datei erstellt, die den Benutzernamen ersetzt. Zur Registrierung benötigt man nur seine E-Mail-Adresse, sein Geburtsdatum und seine Steuer-Identifikationsnummer. Anschließend erhält man eine E-Mail mit Aktivierungs-ID und per Post einen Aktivierungscode. Erst wenn man beides erhalten hat, kann die Registrierung über den Link in der Mail abgeschlossen werden. Aktivierungscode und Aktivierungs-ID benötigt ihr nur das eine Mal zur Registrierung. Die Zertifikatsdatei speichert ihr euch am besten einmal lokal auf eurem Rechner und zur Sicherheit auch noch mal extern auf einem Stick oder einer Festplatte. Mit dieser Datei und eurem Passwort loggt ihr euch dann ins Portal ein.
Wer mag, kann ElsterSecure anschließend über „Mein Benutzerkonto“ ebenfalls einrichten und sich alternativ über den QR-Code der App einloggen. Eine Zertifikatsdatei würde ich aber dennoch empfehlen. Wer seine Erklärung nämlich mittels Steuersoftware erstellt, verknüpft die Software mittels Datei mit seinem Elster-Account und kann so die Annehmlichkeiten von Elster nutzen.
Mit der Post erhaltet ihr außerdem einen Abrufcode. Den bewahrt bitte ebenfalls sehr gut auf, der ist immer mal wieder gefragt! Was der kann, verrate ich euch im zweiten Teil.
Auf der Hauptseite finden sich nach dem Login einige Kacheln und wie auf vielen Websites hat man links den Navigationsbereich bzw. die Struktur. Die schauen wir uns genauer an.
Bei „Mein Elster“ findet ihr:
- euren Posteingang: Hier seht ihr Benachrichtigungen zu versendeten Erklärungen und Bescheiden.
- eure Formulare: Unterteilt in Entwürfe, Übermittelte und Importierte.
- eure Profile: Wer die Steuererklärung nicht nur für sich selbst erstellt, sondern auch für Eltern, Großeltern, Kinder, Geschwister, Onkel und Tanten kann für jeden ein eigenes Profil anlegen. Das erleichtert die Erstellung einer Erklärung und die Suche z. B. in Formularen und Posteingang.
Unter „Mein Benutzerkonto“ findet ihr z. B.:
- E-Mail-Einstellungen: Zu was wollt ihr benachrichtigt werden?
- ElsterSecure
In „Formulare & Leistungen“ findet ihr beispielsweise:
- sämtliche Formulare: Das ist nicht nur die Einkommensteuererklärung (die findet ihr auch in einer Kachel am Startbildschirm), sondern auch Anträge, Einsprüche und Mitteilungen (Fristverlängerung beantragen, Adressänderung, Belege nachreichen etc.) oder ihr könnt eure Steuerklasse wechseln und Lohnsteuer-Ermäßigung beantragen
- Bescheinigungen verwalten: Das ist besonders nützlich, wenn ihr für Eltern und Co. die Steuererklärung erstellt. Richtet ihr hier die Abrufberechtigung für andere Personen ein, könnt ihr mit eurem Abrufcode die beim Finanzamt gespeicherten Daten eurer Angehörigen ebenfalls abrufen. Auch hier kommt ein Freischaltcode per Post. Das Einrichten dauert also ein paar Tage.
Die Kacheln im Startbildschirm können leider nicht individuell angepasst werden. Die gängigen finden sich aber darunter. So kann man direkt eine neue Einkommensteuererklärung beginnen, ins Postfach schauen oder den letzten gespeicherten Entwurf öffnen.
Das soll es erst einmal gewesen sein. Schaut euch im Portal um und findet raus, was man noch alles machen kann. Im zweiten Teil widmen wir uns dann der Steuererklärung selbst.
Stand 22.06.2023
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